Welche Daten liefere ich an die Druckerei?

Wie prüfe ich meine Druckdaten? Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, auf was Sie achten müssen und wie Sie Ihre Druckdaten sinnvoll anlegen können.

Bevor Sie Ihre Daten an die Druckerei senden, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie PDF-Daten oder offene Daten (z.B. InDesign, QuarkXPress, etc.) liefern.

PDF-Daten

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, wandeln Sie Ihre Daten in PDF-Daten um. Hierzu können Sie spezielle Job-Options für den Acrobat-Distiller verwenden, sofern Sie eine Vollversion von Acrobat besitzen. Es gibt auch kostenlose Software, die PDFs erzeugt, wie z.B. PDF-Creator, PDF24 oder FreePDF.

Wichtige Einstellungen für die PDF-Erzeugungssoftware:

  • Bild-Auflösung:
    Mindestens 250 DPI, besser 300 DPI.
  • Farben:
    Verwenden Sie das CMYK-Farbmodell, da dies für den Druck standardisiert ist.
  • Schriften:
    Fonts immer einbetten, keine Untergruppen.
  • Format:
    Prüfen Sie das Ausgabeformat und denken Sie an den Anschnitt, der hinzugerechnet werden muss.
  • Seitenaufteilung:
    Speichern Sie das PDF als Einzelseitenansicht und nicht als Doppelseite.
  • Transparenzen:
    Reduzieren Sie Transparenzen, um unvorhergesehene Druckfehler zu vermeiden.
  • PDF/X-Standard:
    Erstellen Sie Ihre PDF-Dateien im PDF/X-Format, das speziell für den Druck entwickelt wurde.

Offene Daten

Layout-Software wie InDesign von Adobe oder QuarkXPress kann Druckdaten automatisch sammeln und in einem Ordner ablegen. In diesen Ordnern werden Bilder, Schriften und Dokumente gesammelt, die mit dem Layout direkt verknüpft sind. In InDesign wählen Sie den Menüpunkt „Verpacken“ unter Datei, um die Druckdaten in einem Ordner zu sammeln.

SVG (Scalable Vector Graphics) 
SVG ist ein weit verbreitetes Format im Web, das sich durch seine Skalierbarkeit und Flexibilität auszeichnet. Es kann mit CSS gestaltet werden und ist ideal für Webgrafiken. Für den Druck wird SVG weniger verwendet, da es nicht immer von allen Drucksystemen unterstützt wird.

EPS (Encapsulated PostScript) 
EPS ist ein vielseitiges Format, das sowohl Vektordaten als auch pixelbasierte Bilddaten enthalten kann. Es eignet sich hervorragend für den Druck, insbesondere für Logos und komplexe Grafiken, die ohne Qualitätsverlust skaliert werden müssen. EPS-Dateien können auch Beschneidungspfade enthalten, was sie ideal für Freisteller macht. Achten Sie darauf, dass Schriften in EPS-Dateien in Pfade umgewandelt werden, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

Daten richtig einsetzen

Bilddaten 
Verwenden Sie immer JPG (JPEG) oder noch besser TIF (TIFF) Bilddaten in Ihrem Layoutprogramm. Achten Sie auf die Auflösung. Bilder sollten in ihrem Abbildungsmaßstab immer mindestens 300 DPI aufweisen. Vergrößern Sie Ihr Bild um 200%, benötigen Sie auch die doppelte Auflösung (600 DPI). Mittlerweile ist es relativ egal, ob Sie RGB- oder CMYK-Bilder verwenden. Der Vorteil bei RGB liegt im geringeren Datenverbrauch, da die Dateien kleiner sind als CMYK-Daten. Achten Sie darauf, Farbprofile einzubinden. Moderne RIPs können diese problemlos wandeln.

Schriften 
Binden Sie Schriften in das Dokument ein oder liefern Sie Ihre Schriften mit (dies ist auch bei PDF-Anlieferung zu empfehlen). Dies ist besonders wichtig bei außergewöhnlichen Schriften oder solchen, die eine hohe Ähnlichkeit mit anderen Schriften aufweisen. Es kann auch sinnvoll sein, die Schriften in Pfade oder Outlines zu wandeln, um Probleme beim Belichten zu vermeiden.

Druckformat und Endformat 
Ausgehend von Ihrem Endformat für das Druckprodukt, sollten Sie immer einen Beschnitt anlegen. Dieser sollte 3 mm betragen. In diesem Bereich läuft die Farbe oder Objekte aus, die direkt an das Endformat heranreichen. Die bedruckten Flächen sollten also auch in den Beschnitt-Bereich mit einbezogen werden.

Seitenaufteilung 
Meistens werden Seiten einzeln angelegt, damit klar ist, welche Seite wann kommt. Manchmal ist es jedoch sinnvoll, einen Druckbogen anzulegen, auf dem mehrere Seiten abgebildet sind. Beispiele hierfür sind DIN Lang Flyer im Wickel- oder Zickzackfalz.

Weitere wichtige Aspekte

Farbmanagement 
Ein korrektes Farbmanagement ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Farben im Druck so erscheinen wie beabsichtigt. Verwenden Sie ICC-Profile, um die Farbgenauigkeit zwischen verschiedenen Geräten zu gewährleisten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Druckerei die von Ihnen verwendeten Farbprofile unterstützt.

Überdrucken und Aussparen 
Achten Sie darauf, wie Elemente überdruckt oder ausgespart werden. Falsche Einstellungen können zu unerwarteten Ergebnissen im Druck führen. Überprüfen Sie insbesondere schwarze Texte und Grafiken, um sicherzustellen, dass sie korrekt überdrucken.

Preflight-Check 
Führen Sie einen Preflight-Check Ihrer Druckdaten durch, bevor Sie diese an die Druckerei senden. Dieser Schritt hilft, potenzielle Fehler wie fehlende Schriften, niedrig aufgelöste Bilder oder fehlerhafte Farben zu erkennen und zu beheben. InDesign und andere Layout-Programme bieten integrierte Preflight-Tools, die diesen Prozess erleichtern.

Druckvorlagen testen 
Erstellen Sie einen Probedruck oder ein Proof Ihrer Druckvorlage, um sicherzustellen, dass alles wie gewünscht aussieht. Dies ist besonders wichtig bei großen oder teuren Druckaufträgen, bei denen Fehler kostspielig sein können.

Mit diesen Tipps sind Sie bestens gerüstet

Durch sorgfältige Vorbereitung Ihrer Druckdaten können Sie sicherstellen, dass das Endprodukt Ihren Erwartungen entspricht. Achten Sie auf die richtige Auflösung, Farbprofile und das Einbetten von Schriften. Berücksichtigen Sie den Beschnitt und planen Sie Ihre Seitenaufteilung sorgfältig. Mit diesen Tipps sind Sie bestens gerüstet für den Druck und können hochwertige Druckprodukte erwarten.

digitale medien print gmbh - Druckdaten
29. Juli 2024